Satellitendaten können künftig dabei helfen, extreme Wetter-Ereignisse wie Dürren oder Überflutungen besser zu bewerten. Zu diesem Schluss kommen Dr. Bodo Bernsdorf vom Forschungszentrum Nachbergbau der THGA und seine Fachkolleg*innen Arne de Wall, Albert Remke, Thore Fechner, Alexandra Bicsan und Adrian Klink. Für ihren Artikel „SenSituMon – Integration von Satelliten- und In-situ-Sensordaten zur Verbesserung der automatisierten großräumigen Überwachung von Überflutungen“ (zfv 3/2021) wurden sie nun mit dem Geodäsie-Preis 2022 ausgezeichnet.
In der Zusammenfassung des Fachartikels heißt es: „Mit dem fortschreitenden Klimawandel treten meteorologisch bedingte Extremereignisse mit zunehmender Häufigkeit auf. Das steigende Schadensrisiko im Zusammenhang mit Dürren und Überflutungen zwingt Versicherungsunternehmen dazu, ihre Produkte neu zu kalkulieren und neue Wege in der Schadensabwicklung zu gehen. Das Erdbeobachtungssystem Copernicus stellt ein hervorragendes Datenangebot zur Verfügung, das für die automatisierte großflächige Bereitstellung aktueller Lagebilder von Überflutungen verwendet werden kann. Die zu verarbeitende Datenmenge erfordert allerdings den Einsatz von Cloud-Infrastrukturen und optimierten Analyse- und Prozessierungsverfahren, um die Erstellung gewünschter Informationsprodukte mit optimalem Ressourcen- und Zeitaufwand leisten zu können. Gegenstand des Forschungsprojektes „SenSituMon“ ist die Entwicklung neuer und verbesserter technischer Verfahren zur Erzeugung von Nahe-Echtzeit-Informationsprodukten für das großflächige Monitoring von Überflutungen. Hierbei spielt der Einsatz von In-situ-Sensordaten eine wesentliche Rolle. Niederschlags- und Wasserstandsdaten dienen dazu, das meteorologische- und hydrologische Geschehen zu beobachten und die rechenintensive Analyse der Bilddaten auf relevante Gebiete und Zeiten zu beschränken. Der Beitrag beschreibt die in SenSituMon bisher verfolgten Lösungsansätze sowie die damit erzielten Ergebnisse und gibt einen Ausblick auf den weiteren Forschungs- und Entwicklungsbedarf.“
Kamen zur Preisverleihung auf der INTERGEO in Essen zusammen (v.l.n.r.): DVW-Präsident Prof. Dr.-Ing. Hansjörg Kutterer, die Autoren Arne de Wall (ehemals 52° North) und Dr. Bodo Bernsdorf vom FZN sowie Prof. Dr.-Ing. Erich Kanngieser, Vorstandsvorsitzender der Nico Rüpke-Stiftung.
Der DVW e.V. – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement lobt zusammen mit der Nico Rüpke-Stiftung Hamburg jährlich einen Preis für einen herausragenden Beitrag aus, der im Vorjahr in der Fachzeitschrift zfv – Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement publiziert wurde. Das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro wird von der Nico Rüpke-Stiftung zur Verfügung gestellt.
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