MEMO: Methane Emission Monitoring of Abandoned Coal Mines
Erfassung und Überwachung von Methanemissionen aus stillgelegten Kohlebergwerken
Der Energiesektor ist für 16 % der EU-weiten Methan-Emissionen, also des neben CO₂ zweitwichtigsten Treibhausgases, verantwortlich. Dabei spielen neben aktiven auch stillgelegte Bergwerke eine bedeutende Rolle. Zur Erfassung dieser Emissionen und der sich daraus ableitenden Möglichkeiten ihrer Reduktion fehlen bisher EU-einheitliche Methoden. Bisherige Ansätze nutzen internationale Emissionsfaktoren, die nicht unbedingt auf europäische Bergwerke übertragbar sind. Zudem behindern lückenhafte historische Daten und unterschiedliche Verwaltungssysteme eine systematische Erfassung. Die niedrigen Grenzwerte der europäischen Methanverordnung (EU 2024/1787) stellen hierbei hohe Anforderungen an Sensoren und Messtechnik.
Im Rahmen des MEMO-Projekts werden daher neue Methoden zur Erfassung und Überwachung von Methanemissionen aus stillgelegten Kohlebergwerken in der EU entwickelt. Dazu gehört einerseits eine systematische Klassifizierung der Standorte nach ihrem Emissionspotenzial und andererseits die Entwicklung spezifischer Emissionsfaktoren für verschiedene Quellen wie Schächte, Bohrlöcher oder Stollen. Der methodische Ansatz kombiniert experimentelle, numerische und feldbasierte Forschung. Dabei kommen Modelle aus der numerischen Strömungsmechanik sowie neue Messverfahren und -geräte wie Akkumulationskammern oder Drohnen zum Einsatz.
Foto: Tobias Rudolph / FZN
Das Projekt arbeitet mehrstufig: auf Bergwerks-, Regionen- und Länderebene – je nach Datenlage. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sollen die Messung und Prognose von Methanemissionen verbessern, die Entwicklung neuer Messgeräte fördern und bei der Identifizierung von Hotspots für „Abandoned Mine Methane“ (AMM) helfen. Ein zentrales Ergebnis wird ein technischer Leitfaden zur EU-konformen Inventarisierung sein, der anhand von Fallstudien validiert wird. Somit unterstützt MEMO die Umsetzung der EU-Methanstrategie und das 1,5-Grad-Klimaziel der Vereinten Nationen.
Das 42-monatige Projekt wird vom Research Fund for Coal and Steel (RFCS) gefördert und verbindet Fachkenntnisse aus den Bereichen Bergbauingenieurwesen, Umwelttechnik, Messtechnik, numerische Modellierung und Geowissenschaften. Hierzu arbeitet das FZN mit acht Hochschulen und Unternehmen aus Frankreich, Polen, Belgien und Tschechien zusammen.
Project duration: 1. Oktober 2025 – 31. März 2029
Das Projekt „Methane Monitoring of abandoned coal mines (MEMO)“ wird bis 2029 aus Mitteln des Research Fund for Coal and Steel finanziert. Projektnummer: 101216769
Project objectives
- Entwicklung eines technisches Leitfaden für Inventarisierung gemäß EU-Regulierung
- Entwicklung eines Klassifizierungssystems für Emissionskomponenten mit angepassten Messmethoden
- Validierung der Methodik durch Fallstudien in europäischen Beispielregionen
Contact

Dr.-Ing. Benjamin Haske
Technische Hochschule Georg Agricola, University
Herner Street 45
44787 Bochum
Building 2, room 207
Phone 0234 968 3667
Mail benjamin.haske@thga.de