Project

PostMinQuake

Mikroerschütterungen in ehemaligen Bergbaugebieten

Wo einst Bergbau betrieben wurde und der Mensch in die natürliche Geologie und in die Lagerstätte eingegriffen hat, kann es in der Folge zu mikroseismischen Erschütterungen kommen. Im Forschungsprojekt „PostMinQuake“ geht das FZN diesen Bodenbewegungen auf die Spur. Das Projektteam untersucht, wie genau sie entstehen, identifiziert besonders gefährdete Strukturen und entwickelt so ein langfristiges Risikomanagement für betroffene Regionen. Dazu arbeitet das FZN eng mit vielen europäischen Partnern aus Tschechien, Polen und Frankreich zusammen.

Gemeinsam beobachten sie die geologische Dynamik in den jeweiligen Testgebieten, die durch den Kohleabbau verändert wurden – in Deutschland sind dies vor allem das Ruhrgebiet, das Ibbenbürener und das Aachener Revier. Die Daten bezieht das FZN vom Geologischen Dienst NRW, von der RAG AG, von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sowie von seismologischen Stationen der Ruhr-Universität Bochum.

Hier zu sehen: mikroseismische Erschütterungen im Ruhrgebiet im Zeitraum 2010-2020. (Map: RUB/University Cologne).

Das Projekt untersucht die wesentlichen Ursachen für Bodenbewegungen, welche die Stabilität der Oberfläche und kritische Infrastrukturen beeinflussen können. Das Hauptziel des Projekts ist es, die Mechanismen mikroseismischer Ereignisse nach dem Bergbau besser zu verstehen und Pläne für die Langzeitüberwachung des Erdbodens nach dem Bergbau zu erstellen. Aus den Erkenntnissen entwickelt das Projektteam in den kommenden drei Jahren eine Referenzdatenbank für europäische Gebiete nach dem Bergbau. Außerdem sollen die Untersuchungen dabei helfen, neue Überwachungsstrategien und Interpretationsmethoden für Gebiete mit erhöhter Erdbebengefährdung zu entwickeln.

Das Projekt ist Teil des EU-finanzierten Research Fund Coal and Steel (RCFS) und wird bis 2023 gefördert.

Project objectives

  • Besseres Verständnis für seismische Ereignisse in Nachbergbauregionen
  • Entwicklung von Monitoringplänen und Aufbau eines langfristigen Risikomanagements
  • Erarbeitung von Vorschlägen für Strategien im Umgang mit (mikro-)seismischen Ereignissen

More information:

Contact

Prof. Dr. Tobias Rudolph

Technische Hochschule Georg Agricola, University
Herner Street 45
44787 Bochum
Building 2, room 101

Phone 0234/968 3682
Mail  tobias.rudolph@thga.de

Prof. Dr. Peter Goerke-Mallet

Technische Hochschule Georg Agricola, University
Herner Street 45
44787 Bochum
Building 2, room 206

Phone 0234/968 3289
Mail  peter.goerke-mallet@thga.de