
Auf gemeinsame Initiative der G20 Global Land Initiative (GLI), the United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) sowie dem National Center for Vegetation Cover Development and Combating Desertification (NCVC) and Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization) hat vom 21. bis 24. Juli 2025 der Workshop “Use of Geospatial Data and Remote Sensing Technologies for Monitoring Vegetation Dynamics and Restoring Degraded Lands” in Riad, Saudi Arabien, stattgefunden. Hierbei nahmen Prof. Dr. Tobias Rudolph und Julia Haske vom FZN teil. Hervorgehobenes Ziel des Workshops war es die saudi-arabische Regierung bei der Entwicklung integrierter Konzepte zur Überwachung von Landdegradationsprozessen zu beraten.
Während Prof. Dr. Tobias Rudolph Wissen zum Geomonitoring und praktische Erfahrungen sowie technologische Möglichkeiten zu Überwachungskonzepten vermittelte, stellte Julia Haske ihren Schwerpunkt „Land-Use & Transition“ (z.B. Erfahrungen zu Transformationsprozessen und dessen Begleitung durch Stakeholder und Politik, Änderungen von Landnutzung sowie Wege zu regenerativen Landschaften) vor.

Im Workshop mit rund 20 internationalen Expert:innen präsentierte Prof. Tobias Rudolph die wissenschaftlichen Methoden und Erfahrungen des FZN im Bereich der Fernerkundung. Besonderes Augenmerk galt dabei der Beobachtung von degradiertem Land und „Land in Transition“; also Bodenflächen, die sich im Wandel befinden. Die Expertise des FZN in der Überwachung von Bergbauregionen erwies sich hier als besonders wertvoll. Das Entgegenwirken gegen Wüstenbildung („Combat Desertification“), das Monitoring zur Wüstenausbreitung sowie Biodiversitätsmapping stellten hierbei hochaktuelle Themenschwerpunkte während des Besuchs in Saudi-Arabien dar – die auch gerade in Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens von globaler Dringlichkeit sind.
Wie sehr die Kompetenzen des FZN in der Umweltbeobachtung modellhaft ausstrahlen können, wurde auch durch das Projekt Monitoring.Epe, das Prof. Dr. Tobias Rudolph als zentrales Beispiel präsentierte, deutlich. Methoden des Projekts, die viele tausend Kilometer von der arabischen Halbinsel in NRW eingesetzt werden, können so von großem praktischem Nutzen in zahlreichen Nationen sein, die von Wüstenausbreitung bzw. Wüstenbildung betroffen sind.
Großes Interesse an Überwachungskonzept im Umweltmonitoring aus NRW
In Epe (NRW) arbeitet das FZN an einem umfassenden Überwachungskonzept für untertägige Gasspeicher. Dabei werden Radar-Satellitendaten mit wissenschaftlichen Bodenbeobachtungen kombiniert, um kleinste Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Dieser multimethodische Ansatz erlaubt es, offene Geodaten sinnvoll zu integrieren und faktenbasierte Aussagen über potenzielle Gefährdungen zu treffen. Dieses Überwachungsmanagement mit offenen Geodaten ist auch auf andere Anwendungsgebiete – wie dem Monitoring von Wüsten – übertragbar.
Großes Interesse weckte bei den Workshop-Teilnehmer:innen zudem der partizipative Ansatz von Monitoring.Epe. Die Zusammenarbeit mit der Euregio-Gesamtschule Epe und die Entwicklung der App Umweltkumpel eröffnen neue Wege der Bürgerbeteiligung in der Umweltbeobachtung. Dieses Zusammenspiel aus wissenschaftlicher Präzision und gesellschaftlicher Teilhabe wurde von den saudischen Partnern besonders positiv aufgenommen.
Das FZN bedankt sich für den offenen Austausch und freut sich über das internationale Interesse. Der Besuch in Riad bot wertvolle Einblicke und legte den Grundstein für mögliche zukünftige Kooperationen, wie Julia Haske und Prof. Dr. Tobias Rudolph in ihrem positiven Fazit zum Workshop betonen.
Die Themengebiete
Themen (Prof. Dr.Tobias Rudolph)
- Introduction to applied remote-sensing: Basic Introduction Vegetation Monitoring, Basic Introduction Radar Monitoring Application in geo-resources
- Innovations in multi-Risk management in spatial applications
- Interplay of soil, water and vegetation, Current requirements in legal obligations, Integration in professional education and upskilling of experts
- Saudi relevance with local applications
- Innovative application from a degraded region (German example)
- The power of radar remote sensing, from ground motion to soil humidity
- Challenges to differentiate the influencing factors of ground motion\ Integration of public participation and crowd-science
- Past, present and future application on ground movement and the influence on the surface
- Interplay of soils and water and Implications to the hydraulic situation
Themen (Julia Haske)
- Before – After: Land use change examples
- Pathways from extractive to regenerative landscapes
- Stakeholder engagement: Ministries, Municipalities, Local Communities
- Group Mapping Exercise using a fictional degraded site
- Teams define land use allocations
- Identify policy instruments and governance gaps