Zukunft gemeinsam gestalten: FZN berät Lausitz und Ruhrgebiet zum Strukturwandel

By 9. June 2021#!30Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +0200+02:005730#30Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +0200+02:00-11Europe/Berlin3030Europe/Berlinx30 05am30am-30Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +0200+02:0011Europe/Berlin3030Europe/Berlinx302022Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +02001411144amTuesday=365#!30Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +0200+02:00Europe/Berlin4#April 5th, 2022#!30Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +0200+02:005730#/30Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +0200+02:00-11Europe/Berlin3030Europe/Berlinx30#!30Tue, 05 Apr 2022 11:14:57 +0200+02:00Europe/Berlin4#News

Gemeinsame Herausforderungen verbinden: So gehören das Ruhrgebiet und die Lausitz zu den Regionen, die stark vom Bergbau geprägt sind. Das macht sie auch vom Kohleausstieg besonders betroffen. Beide Regionen müssen sich intensiv mit dem Strukturwandel sowie dem Erhalt und der Schaffung neuer Arbeitsplätze, insbesondere im industriellen Bereich, befassen. Dabei gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede, die nun in einem Online-Workshop von Vertretern des Regionalverbandes Ruhr sowie der Wirtschaftsregion Lausitz diskutiert wurden. Den passenden Rahmen für den Austausch bildet die seit vielen Jahren bestehende Partnerschaft zwischen den Städten Gelsenkirchen und Cottbus/Chóśebuz. Das Forschungszentrum Nachbergbau (FZN) der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum bringt in diesen Dialog seine Expertise ein.

Unter der Leitung von Dr. Klaus Freytag, Lausitzbeauftragter des brandenburgischen Ministerpräsidenten, sowie Diplomingenieur Jürgen Brüggemann und Prof. Peter Goerke-Mallet vom Forschungszentrum Nachbergbau wurden in dem Workshop aktuelle Entwicklungen aus beiden Regionen in Kurzvorträgen beleuchtet und diskutiert. Martina Rudowitz, Bürgermeisterin von Gelsenkirchen, und Holger Kelch, Oberbürgermeister von Cottbus/Chóśebuz, hoben zum Auftakt die besondere Bedeutung des Dialogs hervor und betonten die Chancen, die sich aus dem Erfahrungsaustausch ergeben.

Ehemalige Kohleregionen fit für die Zukunft machen: Begleitet durch die Experten des FZN tauschen sich jetzt Ruhrgebiet und Lausitz zum Strukturwandel aus. (Foto: Volker Wiciok/THGA)

„Die Strukturen, Aufgaben und Zielsetzungen in den Regionen ähneln sich“, sagt auch Jürgen Brüggemann vom Forschungszentrum Nachbergbau: „Ruhrgebiet und Lausitz können darum viel voneinander lernen und damit die jeweiligen Planungs- und Management-Prozesse optimieren.“ Dabei müsse den Faktoren Transparenz und Partizipation, insbesondere auch der interessierten Öffentlichkeit ein breiter Raum gegeben werden. „Zu diskutieren sind für beide Regionen die jeweiligen Governance-Strukturen, die für die Veränderungsprozesse stehen“, sagt der Experte.

Während mit dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop bereits 2018 die letzte deutsche Steinkohlenzeche geschlossen wurde, geht die Braunkohleförderung und -verstromung in der Lausitz noch bis 2038 weiter. Daraus ergeben sich in den Regionen rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen sowie eine besondere Fördersituation durch die öffentliche Hand, die in dem Workshop diskutiert wurden. Wichtige Rahmenbedingungen schafft hierbei das Strukturstärkungsgesetz für Kohleregionen des Bundes aus dem Jahr 2020. Das sogenannte 5-Standorte-Programm für NRW ist Teil dieses Gesetzes.

„Das Ende der Kohleverstromung am Standort Scholven und die Konzeption der Neuen Zeche Westerholt in Gelsenkirchen zeigen deutlich, dass bei der Reaktivierung dieser Flächen eine Vernetzung von aktuellem Nutzer mit der Stadtentwicklung erforderlich ist. Gleiches gilt in der Lausitz für die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG), deren Kerngeschäft noch die Produktion und Verstromung der Braunkohle ist“, erklärt Prof. Dr. Peter Goerke-Mallet. Das Unternehmen will mit neuen Geschäftsfeldern die vielen qualifizierten Arbeitsplätze sichern. Neue Industriearbeitsplätze sollen in Cottbus/Chóśebuz mit der Deutschen Bahn entstehen, die in einigen Jahren das modernste und umweltfreundlichste Instandhaltungswerk in Europa für die neuste Generation der ICE in Betrieb nehmen will.

Der Gesprächsbedarf der regionalen Akteure bleibt also hoch – aus diesem Grund soll der gemeinsame Dialog zwischen Ruhrgebiet und Lausitz nun regelmäßig fortgeführt werden. In diesen Prozess will man auch die übrigen Reviere wie u. a. das Rheinische Braunkohlerevier miteinbeziehen. Das Forschungszentrum Nachbergbau begleitet diesen Austausch wissenschaftlich.

Contact

Prof. Dr.-Ing. Peter Goerke-Mallet

Research Center of Post-Mining
Herner Straße 45
44787 Bochum

Building 2, room 206

Phone 0234 986 3289
Mail peter.goerke-mallet@thga.de

Dipl.-Ing. Jürgen Brüggemann

Research Center of Post-Mining
Herner Straße 45
44787 Bochum

Phone 0234 986 3272
Mail juergen.brueggemann@thga.de

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