GEO-GASH
Gas Emission Observation and Geochemical Analysis of Surface Emissions in Hamm
Ein integrativer Multi-Skalen-Ansatz: Vom Boden bis zur Luft
Naturgas-Austrittsstelle an der Erdoberfläche
© Barbara Teichert / FZN
Sowohl das südliche Münsterland als auch Teile des nördlichen Ruhrgebiets sind für oberflächennahe Methanausgasungen bekannt. Insbesondere im Gebiet der Stadt Hamm treten solche natürlichen Methanausgasungen auf. Als Quelle dieser Emissionen können drei verschiedene Arten von Methan in Abhängigkeit ihrer Bildungsbedingungen klassifiziert werden, die durch isotopengeochemische Untersuchungen voneinander unterschieden werden können:
- Thermogenes Methan
Dieses Methan ist in den Kohleflözen entstanden und gebunden. Durch bergbauliche Aktivtäten kann dieses Methan freigesetzt und über geologische Zeiträume hinweg durch das überlagernde Deckgebirge migrieren. - Fossiles, biogenes Methan
Dieses Methan kann sich im über der Steinkohle befindlichen Deckgebirge durch biologische Aktivität in Organik-reichen Schichten durch bakterielle Aktivität bilden. Auch dieses Methan migriert über lange Zeiträume hinweg bis zur Erdoberfläche und kann dort ausgasen. - Rezentes, biogenes Methan
Dieses Methan bildet sich in oberflächennahen, sauerstofffreien Schichten nahe an der Erdoberfläche und entsteht durch den bakteriellen Abbau von organischen Stoffen. Durch die Oberflächennähe kann es unmittelbar ausgasen.
Da das Ausgasungsverhalten insbesondere mit Hinblick auf die Migrationswege des Methans, durch die Einflüsse des Bergbaus und des geplanten Grubenwasseranstiegs stark überprägt ist, soll im Rahmen des Projektes GEO-GASH die beobachteten Ausgasungen im Raum Hamm systematisch erfasst und analysiert werden, um ein vertieftes Verständnis über die zu Grunde liegenden Prozesse zu gewinnen. Hierzu gehört auch die Bestimmung der Kohlenstoffisotopie des Methans, um mit dieser Kenntnis zwischen biogenem und thermogenen Methan unterscheiden zu können. Flächenhafte Methanmessungen werden durch Drohnenbefliegungen unter Einsatz von Hyperspektralsensoren vorgenommen und mit dem Verschneiden von Geodaten in einem Geoinformationssystem hinsichtlich ihrer Migrationswege erfasst.
Das zwölfmonatige Projekt wird durch das Forum Bergbau und Wasser gefördert und verbindet Fachkenntnisse aus den Bereichen Umwelttechnik, Monitoring, Bergbau, Geowissenschaften und Hydrogeologie. Das Projekt wird fachlich und organisatorisch durch Kooperationen mit der DMT GmbH und der RAG AG unterstützt.
Projektlaufzeit
1. Juli 2025 – 30. Juni 2026
Projektförderung
Das Projekt „GEO-GASH – Gas Emission Observation and Geochemical Analysis of Surface Emissions in Hamm” wird vom Forum Bergbau und Wasser finanziert.
Projektnummer: T0518/47580/2025
Projektziele
- Prozessverständnis der Methan-Emissionen in der Wasserprovinz Ost in dem
Stadtgebiet von Hamm - Identifizierung der Methan-Quellen
- Bewertung der Einflussfaktoren auf die Methan-Emissionen
Kontakt
Dr. Barbara Teichert
TH Georg Agricola
Herner Str. 45
44787 Bochum
Gebäude 2, Raum 205
Tel 0234 968 3802
Mail barbara.teichert@thga.de
Dr. Bastian Reker
TH Georg Agricola
Herner Str. 45
44787 Bochum
Gebäude 2, Raum 205
Tel 0234 968 3665
Mail bastian.reker@thga.de
