Wie lassen sich die Profile von Bodenbewegungen ganzer Städte und ihrer Verkehrsinfrastrukturen analysieren und darstellen? Dafür entwickeln Expert:innen des FZN und der EFTAS Fernerkundung Technologietransfer GmbH im Projekt BIMSAR 2 eine Lösung. Der vollständige Projekttitel lautet „KI-basierte Fusion und Analyse von BIM- und SAR-Daten für ein verbessertes Gebäude- und Verkehrsinfrastrukturmonitoring – Phase 2: Erweiterung für ein großräumiges Infrastruktur-monitoring“. Im Vorgängerprojekt, BIMSAR, ist es den Forschenden bereits gelungen, Daten aus Bauwerksdatenmodellierung (BIM) und Fernüberwachung der Erdoberfläche in Form von Radarinterferometrie (InSAR) zu kombinieren. Die Masse an Informationen, die dabei entsteht, wird mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zu einem hybriden Modell verarbeitet.

Diese Forschungsergebnisse sollen in BIMSAR 2 mit Daten von InSAR-basierter Bodenfeuchteüberwachung fusioniert werden, um Bodenbewegungen zu identifizieren und mehr über ihre Auslöser zu erfahren. So können die Forschenden ein ganzheitliches Modell erstellen, das die Zusammenhänge zwischen Bodenbewegungen und Untergrundstrukturen inkl. Bergbauinfrastrukturen, Geologie, und Hydrogeologie sowie Klimabedingungen offenlegt und zeigt, ob Bewegungen im Untergrund bergbauliche oder klimatische Ursachen haben.

3D-Ansicht des Bergwerkes in Ahlen, inkl. Geoinformationen zu Karbonschichten (lila Linien), Verwaltungsgrenzen (rote Linie) und Abbaugebieten, erstellt mit ArcGIS. © THGA / Koppe

Ziel ist es außerdem, eine Online-Plattform zu schaffen, die städtebauliche Modelle inklusive des Untergrundes abbilden kann. Durch eine Fusion mit Daten zu Bodenbewegungen wird damit erstmalig eine 4D-Visualisierung der Bewegungsdynamik ganzer Stadtteile möglich.

Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR e.V. fördert das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für ein Jahr.