Fire Risk Assessment and Management of European Coal Heaps (FRAM)
Innovative Überwachungs- und Präventionsstrategien für Kohlehalden mit potenzieller Selbstentzündungsgefahr
Das FRAM-Projekt (Fire Risk Assessment and Management of European Coal Heaps) widmet sich einem der bedeutendsten Umweltprobleme ehemaliger Bergbaugebiete: der Selbstentzündung von Kohlehalden. Diese Halden enthalten beträchtliche Mengen an Restkohle, die sich spontan entzünden kann. Die daraus resultierenden Langzeitbrände, giftigen Gasemissionen und Bodeninstabilitäten stellen ernsthafte Risiken für Ökosysteme, öffentliche Gesundheit und Infrastruktur dar.
Im Zuge des europäischen Kohleausstiegs ist der sichere Umgang mit diesen Altlasten von großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung.
Projektziele
FRAM verfolgt das Ziel, innovative Überwachungs- und Präventionsstrategien für Kohlehalden mit potenzieller Selbstentzündungsgefahr zu entwickeln. Durch den Einsatz von drohnengestützter Thermografie, Echtzeitsensorik für Gasemissionen und KI-gestützter Prognosemodelle sollen Risiken frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung eingeleitet werden können.
Die Ziele
- Aufbau einer umfassenden europäischen Datenbank von Kohlehalden, klassifiziert nach ihrem Brandrisiko und ihrer Umweltgefährdung
- Entwicklung von KI-basierten Analyse- und Vorhersagetools, die thermische, chemische und Umweltparameter kombinieren
- Erprobung von autonomen Überwachungssystemen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden
- Einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen aus selbstentzündeten Halden leisten
- Unterstützung der Just Transition Mechanism der EU durch sichere Renaturierung und nachhaltige Nachnutzung ehemaliger Bergbauflächen
Das Projekt „Fire Risk Assessment and Management of European Coal Heaps (FRAM)“ wird bis 2028 aus Mitteln des Research Fund for Coal and Steel finanziert.
Projektnummer: 101216667
Methodik
FRAM kombiniert innovative Technologien und interdisziplinäre Forschung:
- Thermische Fernerkundung mittels UAVs (Drohnen) und Satelliten zur Temperaturerfassung der Haldenoberflächen
- In-situ-Sensorik zur Messung von Gasemissionen und Temperaturveränderungen
- KI-Modelle zur Risikoanalyse und Früherkennung von Selbstentzündungsprozessen
- Validierung im Feld an ausgewählten europäischen Standorten mit unterschiedlichen geologischen und klimatischen Bedingungen
Konsortium
Das Projekt wird von VUHU a.s. (Tschechien) koordiniert und von führenden Forschungsinstitutionen aus Tschechien, Polen und Deutschland getragen.
| Koordinator | VUHU a.s. | Tschechien |
| Partner | VSB – Technische Universität Ostrava | Tschechien |
| Partner | Główny Instytut Górnictwa – Państwowy Instytut Badawczy (GIG-PIB) | Polen |
| Partner | Instytut Techniki Górniczej KOMAG | Polen |
| Partner | Instytut Mechaniki Górotworu PAN (IMG PAN) | Polen |
| Partner | Poltegor Instytut Górnictwa Odkrywkowego | Polen |
| Partner | DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH – Technische Hochschule Georg Agricola | Deutschland |
Projektlaufzeit
36 Monate (1. September 2025 – 31. August 2028)
Erwartete Wirkung
FRAM trägt durch den Einsatz moderner Umweltüberwachung, Datenanalyse und erneuerbarer Energien zu einer nachhaltigen Transformation ehemaliger Bergbauregionen bei.
Kontakt
Dr.-Ing. Marcin Pawlik
TH Georg Agricola
Herner Str. 45
44787 Bochum
Gebäude 2, Raum 106
Mail marcin.pawlik@thga.de
