Erweitertes Hydrogeochemisches Monitoring zum Verständnis von in-situ Schwefelumsatzprozessen

Der Bergbau hat im Ruhrgebiet deutliche Spuren hinterlassen. Jährlich müssen etwa 70 Millionen Kubikmeter Grubenwasser über die zentralen Wasserhaltungen der RAG AG gehoben werden. Das Grubenwasser, das aus Sickerwasser gebildet wird, hat auf seinem Weg durch die Gesteinsgeschichten verschiedene Mineralien und Spurenelemente aufgenommen. Im Kontakt mit der Steinkohle kommen vor allem noch Eisen und Schwefel hinzu.

Basierend auf dem laufenden Monitoring-Programm entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des FZN im Rahmen dieses Projektes ein hydrogeochemisches Modell, das die Umsatzprozesse von Schwefel (Eisensulfidoxidation, Sulfatreduktion) nachbildet. Damit kann ein umfangreiches hydrochemisches Systemverständnis der Vorgänge während des Grubenwasseranstiegs aufgebaut werden. Die Erkenntnisse erlauben künftig eine optimierte Vorhersage der geochemischen Entwicklung der Grubenwässer. Die Untersuchungen werden im Ruhrgebiet und dem Saarland durchgeführt.

Das Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es, im Rahmen des Umweltschutzes, die natürlichen hydrochemischen Prozesse im Grubenwasser so zu steuern und zu gestalten, dass sich die Grubenwasserqualität verbessert sowie, unter den Aspekten der Nachhaltigkeit, die untertägige Pumpeninfrastruktur bestmöglich geschützt wird.

Das Projekt wird durch die RAG AG seit 2021 gefördert.